Keine Frage, Cyberkriminalität ist eine reale Gefahr für Unternehmen und private Endverbraucher. Wie gross die Gefahr ist, besonders im Vergleich zu anderen Arten von Kriminalität, ist aber eine genauso wichtige Frage. Wenn Warnungen überhand nehmen und das Problem überproportional dargestellt wird, dann besteht noch eine ganz andere Gefahr – dass Firmen und Privatleute aus unnötiger Sorge auf viele Vorteile der digitalen Kommunikation verzichten.

Ausgewogene Berichterstattung bedeutet, dass beide Aspekte dargestellt und Übertreibungen vermieden werden. Und dass  Experten zu Wort kommen, die – zumindest auf den ersten Blick – unabhängig sind und kein bestimmtes Interesse vertreten. Gerade in dieser Hinsicht mangelt es aber leider oft, wenn es um digitale Sachverhalte geht.

Ein Beispiel – da befragt die Tagesschau online einen Experten zum Thema “IT-Sicherheitsgesetz” http://www.tagesschau.de/inland/interview-it-sicherheitsgesetz-101.html. Und was ist der Experte? Er ist Chef einer Internet-Sicherheitsfirma, die davon lebt, dass seine Kunden die Gefahr der Cyberkriminalität für gross hält. Nicht, dass der Mann irgendetwas Falsches erzählt, sein Hinweis, dass auch andere Technologien wie das Auto Gefahren bergen, ist völlig richtig. Aber aus journalistischer Sicht bleibt ein “Geschmäckle”

Aber damit nicht genug – wer sich einmal die Mühe macht, auf Tagesschau.de nach “online banking” zu suchen, wird schnell eines wissen – dass online Banking gefährlich ist. Die ersten sechs Treffer sind Berichte, die darauf hinweisen. Der Suchbegriff “Internet Wirtschaftsfaktor” ergibt genau einen Treffer und führt zu einem Bericht mit dem Titel “Diskussion um Datenschutz im Internet überschattet CeBIT-Eröffnung” Ausgewogenheit sieht anders aus…

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